IUNO präsentiert sich auf der SPS IPC Drives.
Darmstadt, 06. November 2017 – Was in den meisten Branchen schon fast alltäglich ist, findet in der Industrie noch keine Anwendung: Die Einführung neuer Vertriebswege für eine effiziente und kostengünstigere Produktion. Dabei bietet der digitale Wandel ganz neue Möglichkeiten. So könnten Maschinen schon bald per Download mit neuen Datensätzen von dem Technologiedatenmarktplatz versorgt werden. Wie das genau funktioniert, zeigen die Projektpartner am Gemeinschaftsstand „Automation meets IT“ in Halle 6, Stand 140 D. Anhand eines Getränkemixers veranschaulicht IUNO am Stand des ZVEI eine Art „Marktplatz für die Industrie 4.0“ und zeigt, wie mit vernetzten Systemen neue Geschäftsmodelle für die Industrie entstehen. Die Produktion und der Handel eines Getränks demonstrieren dabei den Schutz der Daten für die gesamte Handelskette: vom Hersteller über den Marktplatz bis hin zur lizenzierten Verwendung auf der Maschine.
Technologiedaten per Download für Maschinen
Um mit einer Werkzeugmaschine zu fertigen, sind Technologiedaten erforderlich. Sie stellen die Grundlage für die Durchführung und Steuerung des eigentlichen technologischen Bearbeitungsprozesses. Ändern sich Randbedingungen wie Rohmaterial, geforderte Prozessqualität oder Bearbeitungsgeschwindigkeit, so sind Anpassungen oder auch neue Technologiedatensätze notwendig. Diese Daten müssen anhand zahlreicher Tests erstellt werden. Für Unternehmen entstehen dadurch hohe Kosten durch Zeitaufwand und Materialverbrauch, die mit der Einführung eines Technologiedatenmarktplatzes gar nicht mehr nötig sind. Ähnlich wie in einem App-Store können die benötigten Technologiedaten einfach über einen cloudbasierten Marktplatz gefunden, bedarfsgerecht lizenziert und auf der Maschine verwendet werden.
Getränkemixer symbolisiert App-Store für die Industrie 4.0
Was für die Industrieteilnehmer noch abstrakt klingt, versinnbildlicht auf der SPS IPC Drives eine Getränkemischmaschine. Der Demonstrator beinhaltet sämtliche Funktionsweisen des cloudbasierten Technologiedatenmarktplatzes und veranschaulicht, wie der Schutz der Daten zu jedem Zeitpunkt gewährleistet werden kann. Ein Marktteilnehmer entwickelt ein Getränk, dessen Rezeptur verschlüsselt auf dem Marktplatz zum Verwendung angeboten wird. Analog zu der Auswahl der benötigten Technologiedaten kann sich der Messebesucher nun sein Wunschgetränk auf einem cloudbasierten Marktplatz aussuchen. Nach Bestellung des Getränks erwirbt die Maschine beim Marktplatz eine Lizenz, mit der das verschlüsselte Getränkerezept von der Steuerung der Getränkemischmaschine einmalig entschlüsselt und vor den Augen des Besuchers zubereitet wird. Das Rezept des Getränks ist dabei zu keinem Zeitpunkt einsehbar und eine unberechtigte Nutzung oder Weitergabe der Daten ist damit ausgeschlossen. Interessierte Besucher können das Rezept für sichere Daten ausprobieren und sich hier einen Getränkegutschein herunterladen.
Drei Veranstaltungen in den Messeforen der SPS IPC Drives
In den Messeforen "Automations meets IT", "Forum VDMA" und "Forum ZVEI" finden im Rahmen der SPS IPC Drives viele spannende und informative Vorträge sowie Diskussionsrunden zu aktuellen Themen der Branche statt. Auch IUNO ist mit drei Veranstaltungen auf der führenden Fachmesse für elektrische Automatisierung vertreten.
Mittwoch, den 29. November 2017
Fachvortrag
IUNO: Nationales Referenzprojekt IT Sicherheit in Industrie 4.0
Referent: Ernst Esslinger, Director Methods/Tools der HOMAG GROUP und IUNO-Konsortialführer:
Ort: FORUM Automation meets IT, Halle 6, Stand 138
Uhrzeit: 12.00 Uhr -12.30 Uhr
Podiumsdiskussion
Industrial Security in der Praxis: Status Quo und Security-Anforderungen an Hersteller
Teilnehmer:
Ernst Esslinger, IUNO-Konsortialführer, HOMAG GROUP
Wolfgang Bokämpfer, Kolbus
Carsten Angeli, KuKa
Rainer Glatz, VDMA
Thema: Vorstellung Ergebnisse der Umfrage Industrial Security. Austausch von Erfahrungen zu Industrial Security in der täglichen Praxis.
Diskussion des VDMA Einheitsblatts zu Industrial Security. Braucht Security ein Label?
Ort: FORUM VDMA, Halle 3, Stand 668
Uhrzeit:13.00 Uhr bis 14.00 Uhr
Donnerstag, den 30. November 2017
Podiumsdiskussion
IUNO - Stand und Ausblick aus Sicht der Industrie
Moderation:
Rainer Glatz, VDMA
Teilnehmer:
Dr.-Ing. Hans-Peter Bock, Trumpf Werkzeugmaschinen GmbH + Co.KG
Dr. Detlef Houdeau, Infineon Technologies AG
Michael Jochem, Robert Bosch GmbH
Sebastian Rohr, accessec GmbH
Oliver Winzenried, WIBU-SYSTEMS AG
Thema: Vorstellung der bisher erreichten Ergebnisse aus IUNO. Sicht auf Anwendbarkeit – Beispiele Technologiedatenmarktplatz/Fernwartung und Beispiele für die in IUNO entwickelten Schutzmaßnahmen in der Industrie 4.0 und wie der Anwender davon profitieren kann.
Ort: FORUM VDMA, Halle 3, Stand 668
Uhrzeit: 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr
Über IUNO
IUNO, das Nationale Referenzprojekt zur IT-Sicherheit in Industrie 4.0, vereint 21 Partner aus Industrie und Forschung und führt die wesentlichen Akteure im Themenfeld zusammen: Großunternehmen, Mittelständler, Anwenderunternehmen, spezialisierte IT-Sicherheitsunternehmen und führende Forschungseinrichtungen. Im Rahmen des Projekts werden Bedrohungen sowie Risiken für die intelligente Fabrik identifiziert und Schutzmaßnahmen entwickelt, die exemplarisch an vier Demonstratoren umgesetzt werden. Ziel ist es, möglichst allgemein verwendbare Lösungen für Herausforderungen der IT-Sicherheit im industriellen Anwendungsfeld zu entwickeln, um diese Unternehmen an die Hand zu geben. Die getesteten und übertragbaren IT-Sicherheitslösungen werden in einem Werkzeugkasten zusammengefasst und können als „Blaupause“ für die sichere Industrie 4.0 herangezogen werden. Das Referenzprojekt wird mit einem Gesamtvolumen von 33 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und läuft bis
Juni 2018.
Partner von IUNO sind: accessec GmbH, Bosch Rexroth AG, Bosch Software Innovations GmbH, DFKI GmbH, Duravit AG, ESCRYPT GmbH, Fraunhofer AISEC, Fraunhofer IESE, Fraunhofer SIT, HOMAG, Infineon Technologies AG, Nobilia Werke, Phoenix Contact GmbH, Robert Bosch GmbH, Siemens AG, TRUMPF, TU Darmstadt, TU München, Universität Kassel, Volkswagen AG, WIBU-SYSTEMS AG. Koordinator ist HOMAG.